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Götter - Warum auf Erden

 

7. Was wollten die Götter auf unserer Erde?

Bei Homer ist dazu nichts zu lesen. Die beiden homerischen Epen sind ein, aus dem Lauf der Zeit herausgeschnittenes Stück Vergangenheit. Die Handlung beginnt mitten im Geschehen und endet ebenso Abrupt wie sie begonnen hat. Sie beschreibt einen Zeitabschnitt im zehnjährigen Krieg um Troja und setzt dann nach Beendigung des Krieges mit der Heimfahrt des Odysseus wieder ein. Diese Heimkehr hat sich über zehn Jahre hingezogen. Beim Lesen der Epen gewinnt man den Eindruck das irgendwo noch etwas vorhanden sein muss, welches den Anfang und die Zwischenstücke enthält. Es fehlt anscheinend der entscheidende Zeitabschnitt.
Die Beantwortung der Frage: was wollten sie hier, müssen wir bei Homer unbeantwortet lassen. In der beschriebenen Handlung steht diese Frage nicht zur Debatte. So gewinnt man den Eindruck sie lebten, wie auch die Menschen, auf Erden als wenn sie schon immer hier gewesen waren. Eine Textstelle allerdings lässt, verbunden mit den übrigen Mythen der Griechen, einen spekulativen Gedanken zu.

    * Zürnend erwiderte ihr der Starke Umstürmer der Erde (Poseidon): "Ha,  so mächtig er sei, da redet trotzig sein Hochmut, mir, an Ehren ihm gleich, zwangvoll den Willen zu hemmen. Wir drei Brüder stammen von Kronos, von Rheia geboren: Zeus und ich, und der dritte ist Hades, der König der Schatten. Dreifach ist alles geteilt, teil hat ein jeder am Herrschen: Ich erloste das graue Meer zum ewigen Wohnsitz, Hades erhielt durchs Los das finstere Dunkel der Tiefe, Zeus empfing den Himmel, gebreitet in Äther und Wolken; Allen zusammen gehört die Erde und hoch der Olympos. Darum werde ich nicht Zeus Willen folgen, er bleibe ruhig in voller Macht im dritten erlosten Bereiche.

Die Götter kamen nach einem Krieg untereinander von Irgendwo her und siedelten sich auf der Erde an. Die Sieger teilten den Bereich Erde in drei Teilen unter sich auf. Untereinander heißt hier das Geschwisterpaar Zeus, Poseidon und Hades. Die Schwester Here war gleichzeitig die Gattin des Zeus und somit indirekt an der Aufteilung des Brockens mit bedacht. Nehmen wir noch die Schriften Platon's zu Hilfe so finden wir noch einige Anhaltspunkte. Zangger stellt in seinem Buch "Atlantis" die These auf das die Homerischen Epen die Fortsetzung der Atlantissage darstellen. Er erklärt damit den Grund für den unvollständigen Atlantisbericht bei Platon, weil die Fortsetzung mit Ilias durch Homer bereits beschrieben wurde. So findet man im Bericht des Kritias die Aussage, dass die Götter nach der Gebietsaufteilung sich daran machten, Menschen als Ureinwohner "einzupflanzen" und "aufzuziehen".

    * An den einen Orten bekamen also diese Götter ihren Anteil, an den anderen wieder andere, und dort übten sie nun ihre Herrschaft aus; Hephaistos und Athena aber, die beide von gleicher Natur sind, da diese vom selben Vater her verschwistert ist und da sie zudem infolge ihrer Liebe zur Weisheit und zur Kunst dieselben Bestrebungen haben - diese beiden also bekamen deshalb durch das Los unser Land hier (Griechenland, Athen) zum gemeinsamen Anteil, weil es ihrem Wesen entsprach und seiner Natur nach geeignet war für menschliche Tüchtigkeit und Vernünftiges Denken; hier pflanzten sie als Ureinwohner tüchtige Menschen ein und gaben ihnen den Sinn für ein geordnetes Staatswesen.

    * Wie im vorigen von der Verlosung unter den Göttern erzählt wurde, das sie die ganze Erde teils in großen und teils in kleinen Stücken unter sich verteilten und sich Heiligtümer und Opfer stiften ließen, so fiel nun dem Poseidon durch das Los die Insel Atlantis zu.

Haben sie sich die Menschen nur gemacht um Heiligtümer und Opfer zu erhalten? Wie vorher gezeigt sind die Opfer zum Überleben der Götter nicht unbedingt erforderlich. Sie ernähren sich von ambrosischer Kost und rötlichem Nektar. Dieses Herzustellen ist nicht der Menschen Aufgabe. Die Sterblichen also nur um Heiligtümer zu bauen und Opfer zu bringen? Mir kommen da Worte von Friedrich Nietzsche in den Sinn:

    * - und eines Morgens stand er mit der Morgenröte auf, trat vor die Sonne hin und sprach zu ihr also: "Du großes Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest!" (F.Nietzsche Also sprach Zaratustra)

Brauchten sie Achtung und Anerkennung durch Menschen um glücklich zu sein? Wie gezeigt wurde ist das bei ihren Denk- und Handlungsweisen durchaus möglich. Untereinander haben sie wenig Achtung und Anerkennung dem Anderen gegenüber. Im Olymp war alles durch Macht und Angststrukturen geregelt. Ansonsten taten sie was sie wollten. Die Götter bei Homer werden in einem Licht dargestellt das sich für uns als wenig erstrebenswert zeigt. Aber auch in der Bibel finden wir viele Hinweise darauf das Gott angebetet werden will. Hier nur ein Beispiel

    * Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Lebewesen herum und warfen sich vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und riefen: "Amen! Lobpreis und Herrlichkeit. Weisheit und Danksagung, Ehre, Macht und Stärke (gebühren)  unserem Gott in alle Ewigkeit! Amen."

Es steht im allgemeinen die Frage: kann man den hier beschriebenen Gottheiten die nötige Achtung entgegenbringen? Sind sie es Wert angebetet zu werden? Sollten wir nicht Angst vor Ihnen haben? Ihr herrisches Auftreten und ihre Meinungsverschiedenheiten brachte den Menschen um Troja einen jahrelangen erbitterten Krieg. Das sind keine besonders rosigen Vorstellungen in Bezug auf ihre Wiederkehr.

 

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