6. Was benutzten sie für Technik?
Unterabschnitte
6.1 Ihre Technik ist anders
In den Texten findet man eine ganze Reihe von Vorgängen die auf technische Einrichtungen hindeuten. Hindeuten nur deshalb weil ihr physikalischer Wirkungsmechanismus nicht beschrieben ist, oder von Homer nicht erkannt bzw. nicht verstanden wurde. So haben wir Worte vor uns, die wir unserem Verstand nur zuführen können wenn wir technische Vorgänge hinterlegen. Allerdings handelt es sich dabei um Ereignisse die auch unserem heutigen Verständnis von den Naturgesetzen einige Rätsel aufgeben. Es beginnt mit der Erscheinungsform der Götter die im Abschnitt 4 bereits dargestellt ist. Sie können jede beliebige Gestalt annehmen. Welcher Mittel sie sich dabei bedienen bleibt offen. Wenn unsere heutige Physik und Astronomie eine Welt aufzeigt, die unseren Sinnesorganen und Informationsverarbeitungsstrukturen im Gehirn entsprechend nur eine dreidimensionale Struktur umfasst, kann es sein das wir Vorgänge negieren oder falsch interpretieren die nicht in diese Dimensionen hineinpassen. Es gibt wohl theoretische Ansätze über eine mehrdimensionale Welt die aber für Otto Normalverbraucher im allgemeinen unverständlich bleiben muss. Es gibt nur wenig Menschen die in der Lage sind, die Theorien von Albert Einstein in der ganzen Breite so darzustellen das sie jeder versteht. Wobei sie nun schon einige Jahrzehnte in unser Weltbild integriert sind. Ganz zu schweigen von String und Quantentheorien. So müssen Gedanken zu transzendenten Räumen ganz besonders auf skeptische Ablehnung stoßen. Stellt sich heraus dass die Geschwindigkeit des Lichtes nicht Konstant ist, dann folgt daraus: alles ist relativ zum Relativen. Schon allein diese Wortkapriole lässt die grauen Windungen heißlaufen. Man sollte also die Zeilen Homers deshalb nicht verurteilen weil wir dafür keine akzeptable Modellvorstellungen haben. Denken wir an die Worte der Bibel wo Gott dem Propheten Jeremia eine Frage Bezug der göttlichen Logik beantwortet:
* Wenn du mit Fußgängern wettläufst und die dich schon müde machen, wie willst du da mit Rossen um die Wette rennen? Und wenn du dich nur in einem friedlichen Lande sicher fühlst, wie willst du es da machen im hohen Dickicht des Jordan?
Mit anderen Worten: Frage nicht, du verstehst es ja doch nicht. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Eltern reagieren oft so wenn die Fragen der Kinder in Dimensionen vorstoßen die nur aus der Lebenserfahrung heraus beantwortet werden können, oder auch Themen berühren deren Beantwortung unangenehm ist und die Schamröte ins Gesicht treiben. Erfahrungswerte kann man nicht vermitteln; eine Erkenntnis der Psychologie. Im anderen Fall assoziiert der Bibelvers: Und sie Schämten sich da sie Nackt waren. Das Gott den Vorgang mit dem Licht nicht erklären kann, findet man bei Hiob beschrieben, er Antwortet mit einer Gegenfrage:
* Vernimm dies, Hiob! Stehe still und erwäge die Wunderwerke Gottes! Begreifst du es, wie Gott ihnen Befehl erteilt und das Licht seines Gewölks aufleuchten lässt?
Deutlicher kann es wohl kaum gesagt werden, akzeptieren wir diese Worte und Antworten für Hiob: "Ich weis, dass ich nichts weis!" Wohl die vernünftigste Erkenntnis die wir als Menschen erreichen können.
6.2 Verschwinden lassen
Neben der Fähigkeit in verschiedenen Gestalten zu erscheinen haben Götter auch die Möglichkeit ihre Person oder auch beliebige Gegenstände zu verbergen. Dabei bedienen sie sich, den Worten Homer zufolge, einer Wolke oder eines Nebels.
* Ihr erwiderte Zeus, der Lenker der Wolken, und sagte: Here, fürchte dich nicht, das einer der Götter und Menschen dich erblicke. Ich will so dicht uns hüllen in goldene Wolken, das Helios selbst uns spähend nimmer erkunde, dessen strahlendes Licht am schärfsten, alles zu schauen. * Aber es sah ihn keiner im rudernden Volk der Phäaken, als er die Stadt durch sie hinwandelte, weil es Athene wehrte, die lockige Göttin, die schreckliche, welche mit Dunkel göttlicher Art ihn umgoss, voll freundlichen Sinnes im Herzen. * Und ihnen umhüllte Zeus Kronion die leuchtenden Helme mit deckendem Nebel,... * Als sie nun aber nach Troja zum Ufer der Ströme gekommen, wo sich der Lauf des Simoeis vereint mit der Flut des Skamander, brachte die Göttin mit blendenden Armen die Rosse zum Stehen, schirrte vom Wagen sie ab und umgoss sie mit hüllenden Nebel; sprossen lies der Simoeis Ambrosia ihnen zur Weide.
Auch die Bibel berichtet, wie bereits schon einmal zitiert, von einer Wolkensäule, die das Volk sah und in der Gott verborgen war
* Sobald dann Mose in das Zelt getreten war, senkte sich die Wolkensäule herab und nahm ihren Stand am Eingang des Zeltes, solange der Herr mit Mose redete. Wenn nun das Volk die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen sah, erhob sich das ganze Volk, und jeder warf sich im Eingang seines Zeltes nieder. Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freunde redet.
Das diese Wolke etwas mit Licht, wenn nicht gar mit Lichtbrechung zutun hat, zeigt das folgende Zitat bei Homer (siehe auch UFOs und Philadelphia Experiment bei Berlitz).
* Wie wenn Zeus den farbigen Bogen über die Menschen breitet am Himmel zum Zeichen des Kampfes oder des wilden, eisigen Sturms im Winter, der alles Wirken der Menschen hemmt im weiten Gefild und ihre Herden beschädigt: so umhüllte sich rings die Göttin mit farbiger Wolke, drang in das Volk der Achaier und schürte den Mut eines jeden.
Die Großen der Magie werden ihre Kunststücke nicht verraten, aber auch sie lassen Menschen und Gegenstände verschwinden. Wir im Publikum nehmen das Ganze mit Staunen wahr und wissen genau das unsere Sinne betrogen werden, nur kennen wir ihre Tricks nicht. Wie das bei den Unsterblichen war wissen wir nicht genau, wir können nur spekulieren.
6.3 Ihre Fortbewegung
Götter waren stofflicher Art. So ist es selbstverständlich das ihre Fortbewegungsmittel materieller Natur sind. Sie fahren mit Wagen die von Rossen gezogen werden am Himmel dahin. Bezeichnend ist das diese Rosse keinen Hafer oder Heu zu sich nehmen, sondern ambrosisches, also göttliches Futter.
* Sprachs und führte zum Wagen die ehernhufigen Rosse, die da fliegen wie Wind, umflattert von goldenen Mähnen. Selber auch barg er den Leib in goldener Brünne und fasste golden die prächtige Geisel und stieg zum Sitze des Wagens, schwang dann die Geisel ermunternd, und willig entflogen die Rosse mitten zwischen der Erde und den Sternen des Himmels. Und er gelangte zum Ida, der quelligen Mutter des Wildes, Gargaros, wo ihm ein heiliger Hain und ein duftender Altar. Dort ließ rasten die Rosse der Vater der Götter und Menschen, schirrte vom Wagen sie los und umgoss sie mit hüllenden Nebel, selber setzte er sich auf den Scheitel in strahlender Stärke, sah auf die Feste der Troer herab und die Schiffe Achaias. * Here nun spornte zur Eile mit schwingender Geisel die Rosse; krachend erschloss sich von selber des Himmels Tor, wo die Horen hüten müssen die Höhen des Olymps und den riesigen Himmel, bald zu öffnen das dichte Gewölk und bald es zu schließen. Dort nun lenkte sie durch die stachelgetriebenen Rosse. * Also sprach sie und wandte zurück die Hufe der Rosse. Und es schirrten die Horen vom Wagen die glänzenden Rosse, banden dann drinnen im Stall sie an die ambrosischen Krippen, lehnten den Wagen dann hoch an die schimmernden, vorderen Wände. Aber die Göttinnen setzten sich still auf die goldenen Sessel unter die anderen Götter, im Herzen voll tiefer Betrübnis. * Wieder vom Ida trieb Zeus, der Vater, den rollenden Wagen jagend zum hohen Olymp, und er kam zu den Sitzen der Götter. Seine Rosse löste der rühmliche Länderumstürmer, stellte den Wagen zurecht und breitete Decken darüber.
Es sind Wagen von Rossen gezogen, die oben zwischen Himmel und Erde oder vom Olymp zur Erde fahren. Doch fehlt eine nähere technische Erläuterung der Mechanismen für die Fortbewegung in luftigen Höhen. Eine etwas detailliertere Beschreibung des Gefährts in Ilias fünftem Gesang lässt deutlich Parallelen zu den Kampfwagen der damaligen Zeit erkennen, aber irgendwie klingen unterschwellig Töne an, die gerade dieses bezweifeln lassen.
Ein Kampfwagen der damaligen Zeit
Auf den überlieferten Abbildungen standen die Wagenlenker, sie hatten keine Sitze wie es bei den Götterwagen beschrieben ist. In der Übersetzung von Johann Heinrich Voß (1878) lautet die beschreibende Passage:
* Sprachs, und willig gehorcht ihr Zeus blauäugige Tochter. Jene nun eilt anschirrend die goldgezügelten Rosse, Here, die heilige Göttin, erzeugt vom gewaltigen Kronos. Hebe fügt um den Wagen ihr schnell die gerundeten Räder, mit acht ehernen Speichen, umher an die eiserne Achse. Gold ist innen der Kranz, unaltendes; aber darauf sind eherne Schienen gelegt, anpassende, Wunder dem Anblick. Silbern glänzen die Naben in schönumlaufender Rundung. Dann in goldenen Riemen und silbernen schwebet der Sessel ausgespannt, und umringt mit zwein umlaufenden Rändern. Vornhin streckt aus Silber die Deichsel sich; aber am Ende band sie das goldene Joch, das prangende, dem sie die Seile, golden und schön, umschlang. In das Joch nun fügete Here ihr schnellfüßig Gespann, und brannte nach Streit und Getümmel.
In der verwendeten Arbeitsunterlage, die Übersetzung von Thassilo v.Scheffer (1920), steht es mit:
* Sprachs, und willig gehorchte mit strahlenden Augen Athene, selber enteilte und schirrte die Rosse mit goldenem Stirnreif Here, die würdige Göttin, die Tochter des mächtigen Kronos, Hebe fügte geschwind an den Wagen die Bogen der Räder, eherne mit acht Speichen, zur Seite der eisernen Achse, aber die Felgen sind golden und nimmer vergänglich, und drüber schließen sich eherne Reifen, den Augen ein staunendes Wunder; silbern leuchten die Naben und kreisen an beiderlei Seiten, goldene und silberne Riemen umflechten den Sessel des Wagens spannend, und oben im Kreise umgeben ihn doppelte Lehnen; silbern entragt dem Sitz die Deichsel. Und dort an der Spitze band nun die Göttin das goldene und prächtige Joch, und die Gurte schnallte sie prächtig und golden daran. Und unter das Joch nun leitete Here die hurtigen Rosse in brennender Kampflust.
Lesen wir hierzu noch ein drittes Beispiel, eine Ausgabe von 1994 durch Eduard Schwarz nach der Übersetzung von Heinrich Voß(!):
* Also sprach sie, und willig folgte die Göttin Athene. Jene nun ging und schirrte die Rosse mit goldenem Bande, Here, die heilige Göttin, die Tochter des mächtigen Kronos. Hebe fügt an den Wagen alsbald die gerundeten Räder, ehern, mit acht getriebenen Speichen, zu Seiten der Achse. Golden jedoch ist ihr Kranz und unvergänglich; darüber liegen die ehernen Reifen geschmiegt, ein Wunder zu schauen. Silbern erglänzen auf beiden Seiten die kreisenden Naben. Aber der Sessel schwebt in goldenen und silbernen Riemen eingeflochten, umfasst von zwei gerundeten Rändern. Silbern ragt die Deichsel hervor aus dem Wagen; ans Ende band sie das goldene prächtige Joch und hängte die schönen goldenen Gurte daran, und Here führte die Renner unter das Joch; sie lechzte nach Streit und lautem Getümmel.
Unschwer erkennt man, dass die Texte sich im Laufe der Zeit immer mehr an die Funde der Archäologie anschmiegen. Auch wissen wir nicht ob wir die Urschrift der Epen für die Übersetzungen zur Verfügung haben, und so ist schon bei den Abschriften mit vergleichenden Schilderungen zu rechnen. Wie auch sollte man technische Dinge beschreiben, welche die Auffassungsgabe der Zeitgenossen übersteigen. Auch kann das Gefährt über das Wasser fahren. Es zu lenken haben Sterbliche wohl nicht das rechte Wissen.
* Kam und führte zum Wagen die ehernhufigen Rosse, die da fliegen wie Wind, umflattert von goldenen Mähnen; selber auch barg er den Leib in goldener brünne und fasste golden die prächtige Geisel und stieg zum Sitze des Wagens, jagte dann über die Wogen, und rings aus der Tiefe umhüpften froh ihn Geschöpfe der See, wie sie den Gebieter erkannten. Freudig zerteilte sich eben das Meer; es flogen die Rosse sausend dahin, nicht feucht ward unten die eherne Achse, und so trugen ihn denn zu den Schiffen die flüchtigen Rosse. * Wahrlich, da hat dich dein Herz nach gewaltigen Gaben gelüstet, gar nach den Rossen des starken Achilleus. Doch sterblichen Männern wäre es bitter Beschwer, zu zügeln sie oder zu lenken, außer für Aiakos Enkel, den Sohn der unsterblichen Mutter.
Es lässt sich feststellen: das Gefährt ist aus Metall, silbern, golden und eisern. Auch die Räder werden erst montiert bevor es losgehen kann. Es handelt sich um gerundete Räder, als wenn es auch quadratische Räder gebe. Die "Zugtiere" nehmen kein irdisches Futter an. Sie werden aber dem Gefährt zugeführt, wie auch die Rosse dem Streitwagen. Die Wagen fahren durch die Luft, am Boden werden sie abgestellt. Sterbliche können den Wagen nicht so ohne weiteres lenken. Also eine Reihe von Dingen die man bei Kampfwagen der damaligen Zeit nicht voraussetzen kann. Aber es gibt da auch noch andere technische Hilfsmittel mit denen die Unsterblichen durch die Lüfte reisen. Kleiner sind sie, und werden als Sandalen bezeichnet.
* Sprachs und band sich die Sohlen, die stattlichen, unter die Füße, goldene, göttlicher Art, auf welchen sie über die Wasser und das unendliche Land hinfuhr mit den Hauchen des Windes, fasste die stämmige Lanze, bewehrt mit dem schneidenden Erze, groß und gediegen und schwer, mit welcher sie Scharen der Helden hingestreckt, denen sie grollt, das Kind des gewaltigen Vaters, und von den Höhen des Olympos im Sturzflug wallte sie nieder, stand in der Ithaker Lande sofort an der Schwelle des Hofes, vorn an Odysseus Tore, den ehernen Speer in der Rechten, glich sie dem Gaste des Hauses, dem Taphierkönige Mentes. * Sprachs, und der Bote der Götter, des Argos Mörder, gehorchte, band sich eilend die Sohlen, die stattlichen, unter die Füße, goldene, göttlicher Art, auf welchen er über die Wasser und das unendliche Land hinfuhr mit den Hauchen des Windes. Weiter ergriff er den Stab, mit dem er die Augen der Menschen, welcher er will, einschläfert und Schlummernde wieder ans Licht weckt. Den in der Hand, flog Hermes, des Argos Mörder, von dannen, trat auf Pieria, schwang sich ins Meer aus heiteren Lüften, glitt dann über die Woge dahin, wie die flüchtige Möwe, die an den schrecklichen Busen des öd unfruchtbaren Meeres Fische sich hascht, und häufig die Fittiche taucht in den Salzschaum: der gleich schwebte der Gott auf endlos wogenden Meere. * Sprachs und gern gehorchte der leitende Argosbezwinger (Hermeias); gleich umband er die Füße mit den ambrosischen, goldenen, schönen Sandalen, die ihn im Hauch der wehenden Winde über die Wasser tragen und über die weiten der Erde.
6.4 Roboter der Götter
Hephaistos, als Technikexperte der Götter, baut in seiner Werkstatt Dreifüße für die Unsterblichen die von ganz alleine durch die Räume rollen. Bei der Arbeit wird er von goldenen Dienerinnen unterstützt denen in die Brust Verstand eingebracht war. Wohlgemerkt in die Brust, nicht in den Kopf. Zwei Textpassagen die eigentlich auch einen Skeptiker überzeugen sollten.
* Thetis, die silberfüßige Göttin, kam zu Hephaistos ewigem, bestirnten Palast, den schönsten der himmlischen Häuser, das aus Erz der hinkende Gott sich selber gefertigt. Triefend vor Schweiß und eifrig beim Treiben der blasenden Bälge fand ihn die Göttin; er schuf Dreifüße gerade an zwanzig, sie an die Mauer der herrlich errichteten Halle zu stellen. Goldene Räder setzte er unten als Füße an jeden, dass sie von selber vermöchten zur Götterversammlung zu laufen. Und von dort nach Hause zurück, ein Wunder zu schauen. Fertig waren sie fast, und nur die künstlichen Henkel fehlten noch dran, und zu ihrer Befestigung schlug er die Nägel. * Es unterstützten den Herrscher Dienerinnen aus Gold, doch ähnlich lebenden Jungfrauen; ihre Brust belebte Verstand, auch Stärke und Stimme, und von den ewigen Göttern erlernten sie mancherlei Kunstwerk.
6.5 Ihre Waffen
Von den Waffen der Götter ist wohl der silberne Bogen des Apollo und der Blitz des Zeus am weitesten bekannt. Dazu kommen noch eine Reihe von schwer zu definierenden Gegenständen die im Kriegsgeschehen eingesetzt werden.
* Betend flehte er so, da hörte ihn Phoibos Apollon. Nieder schritt er vom Haupt des Olymp in zürnenden Eifer, hoch auf den Schultern den Bogen mitsamt dem geschlossenen Köcher. Drinnen erklangen die Pfeile so hell um des Grollenden Schultern, als er so vorwärts enteilte, tief finster wie nächtliches Dunkel. Nieder saß er dann fern von den Schiffen, ab schnellte den Pfeil er, und ein grauenvoll Klirren entfuhr da dem silbernen Bogen. Maultiere griff zuerst er an und hurtige Hunde, dann aber nahm er die Mannen zum Ziel der spitzen Geschosse, immerfort traf er: nun brannten die Feuer der Toten in Haufen. * ..., hätte nicht schnell es erkannt der Vater der Götter und Menschen. Brüllend im Donner entfuhr ihm der leuchtende Streifen des Blitzes krachend zur Erde gerad vor den Rossen des raschen Tydiden; lodernd entfuhr in die Höhe des Schwefels leuchtende Flamme. * Denn so verkünde ich euch, und es hätte sich sicher vollendet: Nie mehr auf eurem Gespann, vom Strahl des Blitzes getroffen, währt ihr zurück zum Olymp, dem Sitz der Götter gekommen.
War es eine Laserwaffe die Gottvater Zeus hier einsetzte? Auch sind Kriegsgeräte beschrieben die in ihrer physikalischen Wirkungsweise unserem Verständnis verschlossen bleiben.
* Aber Athene, die Tochter des aigisschwingenden Gottes, lies nun ihr langes Gewand auf den Boden des Vaters entgleiten, das sie in buntestem Schimmer sich selber voll Mühe gewoben, hüllte sich dann in den Koller des wolkenballenden Gottes, dann ergriff sie die Waffen zum träneneregenden Kampfe, über die Schultern warf sie die Quasten der grausigen Aigis, die am Rande im Kreis umkränzt mit bangen Entsetzen: Streit war darunter und Stärke und bluterstarrender Ansturm, Mitten darauf das gorgonische Haupt des entsetzlichen Scheusals, grausig und grässlich, das Zeichen des Zeus mit der schwingenden Aigis. Häuptlings setzte sie dann den umbügelten, viefachbeknaufteten, goldenen Helm mit den Bildern der Krieger von hundert Gemeinden; dann bestieg sie den flammenden Wagen und fasste die schwere, starke und wuchtige Lanze, womit sie die Reihen der Helden, lichtete, denen sie zürnt, die Tochter des mächtigen Vaters. * Und da ergriff der Kronide die rings mit Quasten behangene, flimmernde Aigis und hüllte die Berge des Ida; Blitze warf er und donnerte laut und schwenkte die Aigis, krönte die Troer mit Sieg und scheucht das Heer der Achaier. * Da schwang Pallas Athene die menschenvertilgende Ägis hoch vom Gebälk, und zerschmetternd ergriff das Entsetzen die Freier. * Hermes aber, der Gott Kyllenes, winkte die Seelen aller erschlagenen Freier heran; hoch hielt er den schönen, goldenen Stab in der Hand, womit er die Augen der Menschen, welcher er will, einschläfert und Schlummernde wieder ans Licht weckt.
Eine scheinbar noch recht humane Waffe. Es lassen sich noch eine Reihe weiterer Textstellen aufzählen in denen Götter beim Kampf mit Dingen hantieren, die vom Erzähler in mystisch und symbolischer Form beschrieben werden. Aber nicht nur bei Homer, auch bei den Indern finden wir die Beschreibung von furchtbaren Götterschlachten. In der Bibel werden die göttlichen Waffen gegen die Menschen eingesetzt. Es wäre eine Aufgabe für sich, durch eine sorgfältige Textanalyse die verworrenen Texte zu entwirren und physikalisch verständliche Beschreibungen zu erarbeiten. Aber wozu? Was die Militärexperten der heutigen Zeit an Waffen schon entwickelt und gebaut haben reicht wohl aus um die ganze Menschheit zu vernichten, oder auch in willenloses Getier zu verwandeln. Wozu also den Göttern noch etwas ablauschen?
6.6 Sonstige Fähigkeiten
Hier noch in bunter Folge einige Aufzeichnungen über ihre Fähigkeiten. Unsterbliche erkennen sich untereinander auch wenn sie in fremder Gestalt oder unsichtbar für Menschen auftreten. Wollen sie sich vor ihresgleichen verbergen benötigen sie eine Einrichtung die anscheinend nicht jedem zur Verfügung steht.
* Aber Athene lieh, das Ares sie nimmer erblicke, von Hades den Tarnhelm.
Auch eine Genmanipulation oder ein aus ihrer Heimat mitgebrachtes Scheusal ist beschrieben.
* Wie er nun aber des Proitos Botschaft empfangen, hieß er ihn erst, das Ungeheuer Chimaira erschlagen; die aber war von göttlichem Ursprung und nicht von den Menschen, vorn ein Löwe und hinten ein Drache und Ziege dazwischen, schauerlich spie sie in schnaubender Glut ein flammendes Feuer, doch er tötete sie im Vertrauen auf göttliche Zeichen.
Wenn sie Sprühflaschen hatten dann sollten sie auf das Ozonloch achten :-)
* Mit Ambrosia wusch sie erst von den wonnigen Gliedern alle Flecken ab und salbte sich hell mit dem feinen, köstlich ambrosischen Öl, das duftend sie immer bewahrte. Wird es nur leise berührt in Zeus metallnem Palaste, fliest ein würziger Hauch schon über Erde und Himmel.
Hier geht es um das erhalten einer Leiche, mumifizieren von Götterhand!
* Aber Ambrosia träufelte sie und rötlichen Nektar in des Patroklos Nase, um seinen Leib zu erhalten.
Trugbilder aus Licht gehörten auch zu ihrem Repertoire
* Nun sann Anderes aus, Zeus herrliche Tochter Athene: Denn sie erschuf ein Gebilde, wie sterbliche Frauen von Ansehn, gleich an Gestalt Ipthimen, Ikarios Tochter, des edlen, welche sich einst Eumelos vermählt, dem Beherrscher von Pherä. Und dies sande sie hin zum Palast des erhabenen Odysseus,... * Also sprach das Bild, und schwebte vorbei an dem Riegel der Pforte, schwindend in wehende Luft.
Der Höhepunkt ist wohl die Verwandlung eines Menschen. Manch Einer möchte noch einmal Jung sein. Also mit Athene anfreunden, dann wird was daraus.
* So sprach Pallas Athene, mit goldenem Stab ihn (Odysseus) berührend, hüllte zuerst um die Brust ihm das Untergewand und den Mantel, eben gewaschen und frisch, und erhöht ihm Jugend und Schönheit. Bräunlich gefärbt ward wieder die Haut, voll wurden die Wangen; wieder umwölkte das Kinn, wie zuvor, das Gekräusel des Bartes. So vollbrachte sie dies und entfernte sich. * Doch ist dies ein Werk der erhabenen Betreuerin Pallas, welche mich so nach Belieben verwandelte, den sie vermag es, bald in des Bettlers Gestalt und bald zum Jünglinge wieder umschuf, der sich die Glieder umhüllt mit schönen Gewanden. Denn leicht ist es den Göttern, des räumigen Himmels Bewohnern, also den sterblichen Mann zu verherrlichen und zu verdunkeln. * Pallas Athene trat dem Odysseus nahe, dem göttlichen Sohn des Laertes, schuf ihn wieder zum Greise, mit goldenem Stab ihn berührend, hüllt ihn zugleich in ärmlich Gewand, das nicht ihn erkenne, ...
Zum Abschluss noch ein Beispiel von Spendensammlung aus grauer Vorzeit.
* Auf, noch geb ihm ein Becken zugleich mit gewaltigem Dreifuß jeder von uns; wir sammeln dafür, umgehend im Volke, wieder Ersatz; denn Einen beschwert es, so reichlich zu schenken.
Wenn es um die Technik der Unsterblichen geht müssen wir Erkennen das sie uns viel voraus haben. Es sind da Dinge beschrieben (und das nicht nur bei Homer) die wir als blühende Phantasie unserer Vorfahren abtun müssen, oder aber, und dies scheint mir realistischer zu sein, es wird von Dingen berichtet für deren Verständnis unsere Erkenntnisse von den Naturgesetzen noch nicht ausreichen.
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